Österreich halt. Wir haben eben keine Daytona Bike Week, keine LA Calendar Motorcycle Show und keine Sturgis Rallye. Wir sind ausgehungert, was coole Bike-Events angeht. Da genügt uns schon mal das kleine Städtchen mit dem erotischen Namen Tulln, wenn dort mal für ein Wochenende mit Bike-Messe alles freifahrende Metall angezogen wird, das nicht bei Drei in der Garage ist. Also sind wir hin. Selbstbewusst, denn als Scrapmetalmachine-Heads sind wir ja quasi Insider in der Motorradszene. Schließlich haben wir letztes Jahr eine ganze Motorrad-Werkstatt verputzt. Da ist es bis zur Weltmarktführung nur mehr ein kleiner Schritt. Also den Markt sondieren, schauen, was die Konkurrenz macht. Aber vor allem: Den Springbreak genießen und mit einem Kaffee und einer Tschick den Frühling der Motorrad-Gegenwelt genießen, die dieses Jahr wieder auf uns wartet, in der Garage und draußen auf der Straße. Die Bike 2015 in Tulln war ein guter Indikator für Schorsch und mich, was uns in der Motorradwelt eigentlich fasziniert – und was uns kalt lässt. Kalt lassen uns eher die Supersportler und sämtliche hochgezüchtete Technik, während wir bei den wenigen Café-Racer-Umbauten signifikant Zeit verbracht haben. Uns ist einfach schon unsichtbar, aber nachhaltig das „Self Made“ auf die Knöchel tätowiert. Deshalb hat uns auch der E-Sektor fasziniert, denn dort findet gerade nochmal ein völlig neuer Aufbruch statt, auch, was die Formen angeht. Man merkt, dass dort noch nicht alles österreichisch über- und totreguliert ist. Da gibt´s noch Platz für Phantasie, die die Hersteller nutzen. Vielleicht wir auch? Jetzt, wo die Werkstatt verputzt ist, ist ja alles möglich. Auch die Weltherrschaft.